

Michael Hamburger, 1924 in Berlin geboren, emigrierte 1933 mit seiner Familie nach Großbritannien und kehrte 1945 als Offizier der britischen Armee nach Berlin zurück. An ein Bleiben war jedoch nicht zu denken. Eine Folge der Emigration ist „diese verfluchte Zweisprachigkeit“ (Michael Hamburger).
Der Regisseur des Films Frank Wierke drehte aus Rücksichtnahme auf Hamburger und seine Frau, die Lyrikerin und Schauspielerin Anne Beresford, alleine, ohne Crew, mit kleinem Equipment, ohne künstliches Licht und Stative, ohne Inszenierungen und Interviews, um den für den Schriftsteller so wichtigen Tagesrhythmus in seinem Haus in Middleton, Suffolk nicht zu stören. Der Film ist ein behutsames und poetisches Portrait des großen englischen Dichters und Übersetzers, der (kurz nach der Londoner Premiere des Films im Goethe-Institut) am 7. Juni 2007 verstarb.
„Insbesondere der Film über Michael Hamburger hat mich berührt. Da man den Dichter durch verschiedene Jahreszeiten begleitet und er durch seinen Garten und sein Haus führt, ist es dann auch nicht mehr indiskret, wenn man ihn auf seinem Sofa liegen sieht. Man bekommt über alle poetischen und historischen Aufschlüsse hinaus ein Gefühl, wie Menschen und Dinge altern können und dabei immer lebendiger zu werden scheinen.“ (Ingo Schulze, Schriftsteller, Mitglied der Akademie der Künste, 2007)