Kosta 3:30

Regie: Mikael Olsson, Andreas Roth

In statischen Einstellungen und durch die elektronische Klangwelt des Komponisten Carsten Nicolai ins Surreale verfremdet, zeigen der schwedische Fotograf Mikael Olsson und der Künstler Andreas Roth die verfallenden Reihenhäuser von Kosta, Schweden. Der als Möbeldesigner bekannte Bruno Mathsson hatte sie 1955 ursprünglich für die Angestellten des Unternehmens Kosta Glas mit Materialien aus der Region errichtet, seit 1988 stehen sie leer.

Trotz der ruhigen Innen- und Außenaufnahmen entsteht eine unterschwellig beunruhigende Stimmung. Dem Betrachter drängt sich das Gefühl auf, den Schauplatz einer ökologischen Katastrophe zu besuchen: die Räume sind menschenleer, doch es sind kaum Spuren von Verwüstung erkennbar; nichts rührt sich außer der Regen, vom Wind bewegtes Gras, die Folien am Fenster, das Licht selbst.

Die Sounds von Carsten Nicolai erinnern an Insektenzirpen und klingen irgendwie giftig. Mit diesen Bildern kontrastieren paarweise kombinierte Farbtableaus, begleitet von reinen Sinustönen, die die architektonische Struktur der Häuser wiedergeben - und das Surreale in die Abstraktion führen.

Der Film wurde im April 2006 im Moderna Museet in Stockholm uraufgeführt. DOKU.ARTS zeigt „Kosta 3:30“ im Doppelprogramm mit „Sound on Life“ am Samstag, den 22. September 2007 um 14:30 Uhr in der Akademie der Künste / Hanseatenweg.