
In Zusammenhang mit Dan Gevas „Description of a Memory“ (2006) präsentieren wir Chris Markers „Description d’un Combat“, auf dem Gevas Film basiert. Auf der Berlinale 1961 mit dem Goldenen Bären für den besten Dokumentarfilm ausgezeichnet, wurde der Film als ein „Kunstwerk“ beschrieben, bei dem „Wahrheit und Schönheit in einem komplementären Verhältnis zueinander stehen“. Marker, der legendäre Filmessayist und audio-visuelle Poet, war einer der innovativsten Filmemacher der Nachkriegszeit. Er realisierte unzählige Filme, Videos sowie Kunstprojekte und war als Regisseur, Autor, Produzent und Kameramann tätig.
Vor allem im nicht-fiktionalen Bereich arbeitend, verwarf Marker die Verwendung von konventionellen Erzähltechniken und machte seine Handschrift der Behandlung von zutiefst politischen Themen unverwechselbar, indem er Fotografien, atmosphärische Soundtracks und literarische Kommentare verwendete.
In „Description d’un Combat“ gelingt ihm durch seinen eigenwilligen Stil, der Reiseaufnahmen mit Archivmaterial verknüpft, ein komplexes und persönliches Portrait der sich wandelnden israelischen Bevölkerung: Wir sehen Bewohner eines Kibbuz, die arabische Minderheit, orthodoxe Juden und Touristen. Der Titel des Films bezieht sich dabei nicht auf eine militärische Konfrontation, sondern beschreibt den inneren Kampf der Israelis um ihre neue Identität innerhalb des jungen Staates.