Nach der erfolgreichen Premiere im vorigen Jahr, freuen wir uns, Sie zur zweiten Ausgabe unseres in Europa einmaligen internationalen Festivals für Filme zur Kunst einzuladen. Die neuen Dokumentarfilme zur Kunst, wie wir sie ausgewählt haben, beinhalten weit mehr als das übliche in ein festes Format gepresste Biopic über berühmte Künstler. Das Festival will vielmehr Breite, Vielfalt, Phantasie und Experimentierfreudigkeit dieses Genres aufzeigen: Von der Langzeitbeobachtung über den essayistischen Film, vom Kompilations- Film zur Hommage - bei DOKU.ARTS sind alle traditionellen und lebendigen Formen des dokumentarischen Schaffens vertreten:
Sie nähern sich dem Entstehungsprozess („What’s Under Your Hat?“), beleuchten die kulturellen und politischen Kontexte, in denen Künstler arbeiten („Le Blues de l’Orient“), sie beobachten intelligent und erzählen ihre Geschichten mit viel Phantasie in Bildgestaltung („Sound on Life“) und Montage („Murch“); und haben somit selbst einen künstlerischen Anspruch.
Wir werden explizit politische Filme („The City of Photographers“) zeigen, wie auch eine einfallsreiche Dokumentation über einen Künstler, der sich dem öffentlichen Auge konsequent entzieht und doch inmitten der heutigen japanischen Gesellschaft steht („Dinner with Murakami“). Wir präsentieren außergewöhnliche Filme und Künstler, welche die Konfrontation mit der politischen Situation („Un soleil à Kaboul … ou plutôt deux“, „A Journey with Peter Sellars“), der Filmemacherin („Ich will dich – Begegnungen mit Hilde Domin“) oder mit dem gesamten Filmteam („Louise Bourgeois“) nicht scheuen; sowie eine liebevoll-analytische Reflexion über eine Frau, die sich trotz mangelnder Anerkennung dem Recht verschreibt, Künstlerin zu sein („Alice Neel“) und einen niederländisch-nigerianischen Film, der die Exklusivität des heutigen Kunstmarktes hinterfragt („Photo Souvenir“).
Im Programm gibt es Dokumentationen, welche die Geschichte des Kinos thematisieren oder einbringen („Description of a Memory“, „Ilya und Marusya“) und einen Direct Cinema Film („Michael Hamburger. Ein englischer Dichter aus Deutschland“).
Im Studiofoyer sind während des gesamten Festivals fünf Kurzportraits von jungen indischen Künstlern der India Foundation for the Arts zu sehen („Installation Art“, „Conserving Built Heritage“, „Bringing Dance into Education“, „Photographing Popular Sculpture“, „Theatre: Classical meets Contemporary“).
Die Auseinandersetzung des Fotografen Edward Burtynsky mit den Folgen der Globalisierung und die co-geniale kinematografische Fortschreibung in dem Film „Manufactured Landscapes“ wird zu einem der Höhepunkte des Festivals werden.
In der Reihe DOKU.ARTS Epiks zeigen wir einmalige Dokumente („brando.“), bei denen die filmische Umsetzung in den Hintergrund rückt und die Einzigartigkeit des Archivmaterials oder die Selbstdarstellung der Künstlerin („Marti: The Passionate Eye“) überzeugt.
Bei den DOKU.ARTS Specials finden Sie Filme, die unsere internationale Auswahl retrospektivisch oder thematisch ergänzen: In Erinnerung an Robert Altman, der dieses Jahr gestorben ist, zeigen wir „Luck, Trust and Ketchup – Robert Altman in Carver Country“ (1993) (Making of „Short Cuts“). Ergänzend zu „Description of a Memory“ von Dan Geva zeigen wir Chris Markers Film „Description d’un Combat“ (1960), der 1961 den Goldenen Bären der Berlinale gewann. „Louise Bourgeois“ von Nigel Finch (1994), eine klassische BBC Arena Produktion, hat uns zu unserem neuen Kinotrailer zum Festival inspiriert.
DOKU.ARTS 2007 setzt seine Schwerpunkte in den Bereicheichen Fotografie, Darstellende Kunst, Kino und Literatur. Wir zeigen die Director’s Cut Versionen. Viele der Filme sind in Deutschland nur bei DOKU.ARTS zu sehen. Zum Festival werden alle Filmemacher anwesend sein und ihre Filme persönlich vorstellen.
Ins Leben gerufen wurde DOKU.ARTS - Internationales Festival für Filme zur Kunst von der Akademie der Künste (Veranstalter und Träger); die Initiative stammt vom Gründer und Künstlerischen Leiter des Festivals, Andreas Lewin (Filmemacher, Stipendiat der Akademie der Künste 2002).
Das gesamte Filmprogramm wird im Studio (Kino) der Akademie der Künste am Hanseatenweg (500 Plätze) zu sehen sein.