DOKU.ARTS
Zeughauskino Berlin
10.09.–12.10.2014

Lucien Hervé, photographe malgré lui

Lucien Hervé (1910–2007) gilt als einer der einflussreichsten Architekturfotografen der Welt, dessen Bilder Fotografen wie Architekten inspirierten. Als „Hausfotograf“ und Freund von Le Corbusier wurden seine Aufnahmen bekannt, die mitunter eine größere Poesie ausstrahlten als die Gebäude selbst. Mit Le Corbusier, der in Hervé die „Seele des Architekten“ sah, reiste er um die Welt. Daneben fotografierte Hervé für Architekten wie Marcel Breuer, Oscar Niemeyer, Arvo Aalto und Künstler wie Henri Matisse und Fernand Léger. In Gerrit Messiaens sensiblem Portrait gibt Hervé als Fotograf und Maler Einblick in seine künstlerischen Arbeitsweisen wie die Montagetechnik und blickt auf ein bewegtes Leben zurück: 1940 floh der in Ungarn geborene Laszlo Elkán aus einem ostpreußischen Kriegsgefangenenlager und schloss sich 1941 der Résistance in Grenoble an. Zuvor war er u.a. Modedesigner und Kommunist, nach Kriegsende zeugen zahlreiche weitere Stationen von dem gesellschaftlichen und künstlerischen Leben eines außergewöhnlichen Menschen.

Gerrit Messiaen

Gerrit Messiaen, 1964 in Kortrijk geboren, studierte Kommunikations-, Film- und Politikwissenschaften an der Universität von Gent und Brüssel. Nach einer Ausbildung in der Abteilung Fiktion des Flämischen Rundfunks arbeitete er zwei Jahre lang als Produzent für Frans Buyens und Lydia Chagoll. 1996 realisierte er mit Robert Visser A Journey with Paul Cox, ein dokumentarisches Porträt des australischen Filmemachers, das auf verschiedenen internationalen Filmfestivals gezeigt wurde. 1998 realisierte Gerrit Messiaen die Kurzdokumentation Roberte’s dans. Bis zum letzten Atemzug wurde 2000 auf dem Brüsseler Filmfestival als bester belgischer Dokumentarfilm ausgezeichnet.