DOKU.ARTS
Zeughauskino Berlin
10.09.–12.10.2014
Elektro Moskva
Die Geschichte der elektronischen Musik in Moskau reicht bis in die Gründungsjahre der Sowjetunion zurück. In Elektro Moskva erzählen Musiker, Erfinder, Genies und Bastler die Entwicklung dieser Kunst, die von Beginn an eng mit Wissenschaft und Militarismus verbunden war. Mit Hilfe umfangreichen Archivmaterials wird das vergangene Jahrhundert der elektronischen Musik auf eine spielerische Weise heraufbeschworen. Der Film spannt den Bogen vom „russischen Edison“ Leon Theremin, dem Erfinder eines der ersten elektronischen Musikinstrumente, der auch Abhörgeräte für den KGB entwickelte, über die „Space-Ära“ der 1960er Jahre bis hin zur Massenproduktion von Synthesizern in den frühen 1980er Jahren, die aus Abfallprodukten der Militärindustrie hergestellt wurden. Heute recycelt und interpretiert eine lebendige elektronische Musikszene dieses Erbe neu und führt es in eine ungewisse Zukunft. Ein Film über einen genialen Erfindergeist, der trotz oder gerade wegen der großen politischen Repression und der Gleichschaltung wundersame Blüten entstehen lässt.
Dominik Spritzendorfer
Dominik Spritzendorfer, geboren 1974, ist ein vielbesprochener Kameramann und Regisseur aus Österreich. Nach seinem Studium am Moskauer Filminstitut VGIK realisierte er zahlreiche prämierte Dokumentarfilme. Elektro Moskva (2012) ist sein erster abendfüllender Dokumentarfilm, bei dem er Regie führte. Spritzendorfer lebt und arbeitet in Wien.
Elena Tikhonova
Elena Tikhonova wurde in der sowjetischen Wissenschaftsstadt Obninsk, der Stadt des „friedlichen Atoms“, geboren. Ihr Studium an der Moskauer Filmhochschule VGIK schloss sie als Kamerafrau für Spiel- und Dokumentarfilme ab. Seit 2000 lebt sie in Wien und arbeitet als Regisseurin, Drehbuchautorin und Cutterin an verschiedenen Dokumentationen sowie Kurz- und Experimentalfilmen. Daneben tritt sie als VJane unter dem Namen „Mirniy Atom“ („Friedliches Atom“) zusammen mit unterschiedlichen Künstlern auf.