DOKU.ARTS
Zeughauskino Berlin
10.09.–12.10.2014

La mémoire des anges

Der Videokünstler Luc Bourdon erhielt vom kanadischen Office national du film den Auftrag, einen neuen Film rein aus Materialien zu gestalten, die im dortigen Archiv lagern. Auf der Suche nach einem Motiv entschied sich Bourdon für die Geschichte der Stadt Montreal der 1950er und 1960er Jahre. La mémoire des anges (Das Gedächtnis der Engel) enthält Ausschnitte aus mehr als 120 hochwertigen und exzellent fotografierten Filmproduktionen vieler wichtiger Regisseure aus Quebec, u. a. von Michel Brault, einem Pionier des Direct Cinema, dem Experimentalfilmemacher Arthur Lipsett oder Denys Arcand. Versehen mit einer hervorragenden Tongestaltung und wunderbaren musikalischen Einlagen gelingt es Bourdon mit seiner Hommage, den Zauber der unzähligen Aspekte und Orte des städtischen Lebens einzufangen: Hafenarbeit, Märkte, religiöse und politische Feste, Zeitungen, Restaurants, Polizei, Feuerwehr, Verkehr, Sport, Freizeit, Kunst, Wohnen, die Toten, das Nachtleben, usw. Somit lässt er uns eindrücklich an dem Leben einer unendlich faszinierenden Stadt teilhaben.

Luc Bourdon

Luc Bourdon gehört zu einem der prominentesten Videokünstler Kanadas. In den letzten 25 Jahren hat er rund 50 Werke erschaffen, die vom Dokumentarfilm über den Spielfilm bis hin zum Experimentalfilm reichen. Alle seine Produktionen befassen sich mit Vorstellungen von Geschichte und Gedächtnis. In den 1980er Jahren fand Bourdon Anerkennung durch Werke wie Distance (1984), Touei (1985) und The Story of Feniks and Abdullah (1988). Er steht seit Langem mit Künstlerzentren und Kunstorganisationen in Verbindung, wie etwa als Mitglied von Vidéographe oder dem Montreal Festival of New Cinema