DOKUARTS
Zeughauskino Berlin
10.-27. Oktober 2019

Paula Rego, Secrets & Stories

Die anglo-portugiesische Malerin Paula Rego gewann in den letzten Jahrzehnten zunehmend an Ansehen. Mit Hockney, Freud und Bacon gehört sie heute zu den führenden figurativen Malern ihrer Generation. Ihr Weg dorthin war steinig.
Die sexuell aufgeladenen, oft grausamen Bilder Regos warten mit Anspielungen auf Magie und Folklore auf. Sie sind rätselhaft und schwierig. Vor allem aber bergen sie stets Geschichten in sich. Dass diese nicht nur surrealistische Fabeln, sondern vor allem autobiografische Erzählungen sind, ist eine der zentralen Entdeckungen, die man in Nick Willings nuanciertem und bereits mehrfach ausgezeichnetem Porträt machen kann.
Willing ist wie kaum ein anderer dazu berufen, diese zurückhaltende Frau zum Erzählen ihrer Lebensgeschichte zu bewegen: immerhin ist er ihr Sohn. Sein Film wird durch umfangreiches Material aus dem Archiv von Regos Vater, einem anglophilen Fabrikanten und begeisterten Amateurfilmer bereichert.

(mlf)

Nick Willing

Drehbuchautor und Regisseur Nick Willing ist bekannt für seine erfolgreichen Fantasy Fernsehshows. Daneben produzierte er Spielfilme, Thriller, sozialrealistische Dramen und zuletzt Dokumentarfilme. Als roter Faden zieht sich die Faszination für das innovative Storytelling durch Willings Arbeit. In den letzten zwei Jahren brachte er seine Erfahrung als Drehbuchautor von Spielfilmen im dokumentarischen Erzählen zum Einsatz. Bei der Arbeit für „Secrets & Stories“ verbrachte Willing ein Jahr damit, seine Mutter, die Malerin Paula Rego zu interviewen und zu filmen und stieß dabei auf bedeutende Geheimnisse in ihrem Leben, die sie vor ihm verborgen gehalten hatte — Geheimnisse, die dazu beitrugen, Wichtiges aus ihrem wie seinem Leben zu erklären. Der Film gewann den Grierson und den RTS Award, was Willing ermutigte, beim Medium des Dokumentar-films zu bleiben und im Anschluss „Unstoppable, Sean Scully & the Art of Everything“ zu drehen. Willings Erfahrung im Bereich des Spielfilms erwies sich als hilfreich für das dokumentarische Arbeiten - insbesondere dafür, ausweichenden und herausfordernden Gesprächspartnern Aussagen zu entlocken, die er in der Regiearbeit mit schwierigen Schauspielern erlernt hatte. Seine langjährige Erfahrung als Drehbuchautor und das Bearbeiten und „Feinschleifen“ von Geschichten ließen ihn die Herausforderung dokumentarischen Erzählens bewältigen. Willings Ziel ist es, starke, aufschlussreiche und unterhaltsame Filme zu drehen, die ihrem Gegenstand selbst unter die Haut gehen und so zeigen, was sie antreibt und steuert, aber auch wie ihre Welt funktioniert.